10.02.09

Endstation Ostsee - Kurzkrimis von Rostock bis Henningsdorf

Während es draußen stürmt und schneit, flattert mir gerade die Ankündigung für eine neue Regionalkrimi-Anthologie aus dem KBV-Verlag ins Postfach, die mich natürlich besonders interessiert. "Endstation Ostsee" heißt sie und enthält Mordsgeschichten von der Küste im Nordosten Deutschlands. In der Verlags-Info wird eifrig geschwärmt:
Wildes Wasser, blühende Landschaften. Die Ostseeküste samt Usedom und Rügen ist Schauplatz von stürmischen Mordgeschichten, cleveren Gaunerstories und wildromantischen Piratenkrimis. Der Herausgeber H.P. Karr hat unter anderem Henrike Heiland und Petra A. Bauer nach Rostsock geschickt, Peter Gerdes nach Stralsund, Anne Chaplet nach Bad Boltenhagen, Nina George nach Kühlungsborn, Birgit H. Hölscher nach Darss, Hartmut Mechtel nach Warnemünde und hat am Ende ihre mörderische Ernte eingesammelt. Blutrot schlagen die Wellen an den Ostseestrand, tiefschwarz sind die Geschichten in diesem Band.
Mal abgesehen davon, dass es wohl "auf den Darss" heißen müsste, zeigt dieser Sammelband vor allem die wachsende Konkurrenz für meinen Rügen-Krimi. Ob Deutschlands größter Insel eine eigene Geschichte spendiert wurde, ist aus der Ankündigung nicht zu ersehen. Ich habe das Buch aber sofort bestellt und lasse mich überraschen. Wettbewerb soll ja das Geschäft beflügeln.

Der KBV-Verlag will offensichtlich noch mehr solcher Anthologien auf den Markt bringen und schreibt:

Der Regionalkrimi boomt. Es gibt keinen Landstrich mehr im deutschsprachigen Raum, der nicht seine eigene Riege von versierten Krimiautoren entdeckt hat. Kein Mittelgebirge, kein Landkreis, kein Flusslauf, kein Küstenstreifen mehr, an dem nicht Mord und Totschlag als prickelnde Unterhaltung und amüsanter Nervenkitzel Einzug gehalten haben. Lokale Krimifestivals schießen wie Pilze aus dem Boden, Fernsehsender zieht es mit den Krimiformaten in die Provinz. MORDLANDSCHAFTEN knöpft sie sich nun vor, diese Schauplätze, diese Städte und Städtchen, diese Urlaubsregionen, Inseln und Nationalparks. Einen nach dem anderen ... KBV versammelt in dieser Anthologiereihe die Besten der Besten. Wir zeigen in MORDLANDSCHAFTEN, dass der deutschsprachige Raum nicht nur exquisite Tatorte, sondern auch brillante Autorinnen und Autoren vorzuweisen hat.
Nun bin ich ja kein besonderer Freund von Kurzkrimis, aber man darf natürlich auf die weiteren MORDLANDSCHAFTEN gespannt sein.

Die Arbeit an der ersten Fassung des Manuskripts von "Aktion Störtebeker" ist auf jeden Fall erst einmal abgeschlossen. Gestern habe ich es an den Verlag geschickt und warte jetzt gespannt auf Antwort. Immerhin handelt es sich um den "ersten Regionalkrimi mit Thrillerelementen in Deutschland", in dem der Ermittler ein Parteibuch der Linken hat. Das ist doch schon einmal ein interessantes Unterscheidungsmerkmal.